Interview mit Fuchsbau BBQ

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Hallo ihr lieben Leute des guten Geschmacks und der schmackhaften Drinks.
Ich war bei meinen Freunden, Gery und Toni, vom Fuchsbau BBQ und habe es mir dort sehr gut gehen lassen. Nach getaner Arbeit und vollem Bauch habe ich mich mal mit Gery unterhalten und ihn zum Thema Kochen auf LARP-Cons befragt, da auch Gery und Toni seit Jahren leidenschaftliche LARPer sind. Und wen kann man dazu besser befragen als den Meister der Flammen? 😉

Gery: Tomke, schön, dass du da bist !!!

Mr.Tomke: Jaaa, schön, dass ich hier sein darf! Sag mal, kannst du dich noch an deine Verpflegung auf den ersten LARPs erinnern?

Gery: Oh ja, Tatsache. Das war … standardmäßig. Mein erstes LARP war wirklich ganz toll und … standardmäßig haben wir Freitagabend gegrillt – so 08/15. Und am Samstagmorgen habe ich dann so total persönlich den Grill wieder angeworfen und habe dann leckeres Frühstück gemacht. Rührei á la C.H.I.E.F mit Inhalten etc. etc. Selbst die Leute aus den Nachbarlagern sind dann vorbeigekommen, um was davon zu bekommen.

Mr.Tomke: Das hört sich natürlich schon mal recht gut an. Ein kräftiges Frühstück ist natürlich ’ne klasse Sache! Aber sag mal, wie bist du eigentlich zum „LARP-Koch“ bei dir im Lager geworden?

Gery: Puuuhh … wie kommt man da hin? Ist genauso wie bei dir, glaube ich. Irgendjemand muss es machen. *Gemeinsames langes, lautes Lachen* Man hat ja Spaß daran und beim nächsten Mal macht man es wieder und dann kommt „Du hast es letztes Mal gemacht, mach es doch wieder!“ und irgendwann ist es Gewohnheit. Dann entwickelt man Ehrgeiz, man will noch besser und noch mehr Schmackofatz und WOW-Effekt machen. Dass Geheimnis ist, in der LARP-Küche mit wenigen Dingen geile Ergebnisse zu zaubern, weil du ja dadurch, dass du auf Con fährst, limitiert bist, an dem was du mitnimmst. Dann nimmst du halt, wie in jeder Küche, hochwertige Produkte mit, die vielleicht etwas ungewöhnlich sind. Ich habe mal eine Wildschweinkeule gemacht und das ist einfach sowas anderes vom Geschmack her als jetzt „nur“ ein Schweinebraten. Es schmeckt anders, intensiver, ja und irgendwann ist dann der erste Dutch-Oven dazu gekommen. Dann der zweite. Dann hast du wieder ganz andere Kocherfahrungen, Kocherlebnisse und auch Essensgeschmackserlebnisse gehabt.So ein Dutch-Oven ist einfach ’ne tolle Sache und das ist jetzt auch schon sechs, sieben oder acht Jahre her, als wir damit anfingen. Nun scheint es ja ein Trend zu sein. Jedes dritte Lager hat einen Dutch-Oven und die anderen zwei Lager kochen immer noch Ravioli aus der Dose.

Mr. Tomke: Na lecker … *würg* … Du Gery, wie wichtig ist es dir, auf einem Con gut zu essen? Oder würden dir doch dieses „klassische“ Nackensteak und Würstchen auf dem Grill reichen?

Gery: Uhh … verdammt gute Frage … Also MIR ist gutes Essen auf Con wichtig!!! Weil wir bei uns im Lager diese eine große, gute und wichtige Mahlzeit haben, bei der das ganze Lager dann zusammenkommt und wir alle da sitzen und darüber reden, was passiert ist, was passieren wird, was passieren könnte, was wir vor haben … Gerade in einer Gruppe wie meiner ist es wichtig,dass das einmal passiert, sonst kommt kein wirkliches Lagerleben zusammen. Dadurch, dass ich ja mit meinem Hauptcharakter (der oberste Richter Bo Angusson) immer und ständig unterwegs bin, ist diese eine große Mahlzeit bei uns eine Pflichtveranstaltung.

Mr. Tomke: Damit hast du mir gleich schon die nächste Frage beantwortet … ob du eine gemeinsame Mahlzeit auch mit einer Gemeinschaft verbindest auf Cons, in deinem Lager, und ob du auch dadurch ein Zusammenhaltsgefühl in der Gruppe erzeugen möchtest. Denn wir wissen alle, Essen verbindet jeden.

Gery: Ja auf jeden Fall!!! Es ist ja teilweise so, nicht zu allen aber zu einigen Gäste, wenn du zufällig bei uns am Lager vorbei kommst wirst DU immer was in den Hals geworfen bekommen breites Grinsen und Augenzwinkern*

Mr. Tomke: Ja, ich weiß, werde ja quasi gemästet von deinem Koch-Hobbit.

Gery: JA NEE!!! Man sieht es ja auch „quasi“ bei dir! *HAHAHAHAHA*

Mr. Tomke: Kann ich sehr gut mit leben, Gery. *heheheh* Aber sag doch mal, bist du eher so der „Solo-Koch“ oder lässt du dir gerne helfen, kochst du gerne mit anderen Leuten zusammen? Ich meine, du und deine Frau macht ja auch zusammen das Fuchsbau BBQ. Also auf Con zusammen schnibbeln, braten, grillen?

Gery: Schnibbeln ist auf jeden Fall eine gemeinsame Sache, jeder sollte sich irgendwie in dieses „Ritual“ des gemeinsamen Essens einbringen und das nicht nur zum Essen, von daher gehört auch der Abwasch mit dazu, der wird auch von allen gemacht. Da bin ich auch meiner Frau sehr dankbar, dass es öfter auch mal andere machen, denn Abwaschen ist nicht so mein Favorit …

Mr. Tomke: Äh … nee … also da muss ich mich auch zu bekennen … Abwaschen ist nicht mein Ding, also Vollsauen und Rumschmieren ist voll mein Ding, aber das alles wieder nach dem Kochen aufräumen und abwaschen, steht auch bei mir so auf der Liste nicht weit oben. Wobei man immer sagen muss, es gehört ja dazu …

*gemeinsames Seufzen*

Gery: Da ich mir auch die Zeit auf Con klauen muss, zum Essen und Kochen, bin ich echt froh, dass mir die Gruppe die Arbeit dann abnimmt. Ich bin da sehr dankbar, dass ich es dann alles geschafft bekomme und mir die Leute einfach die Aufgaben abnehmen. Trotzdem versuche ich, mir die Zeit auch vor Time-Inn zu nehmen. Ich bin auch froh darüber, dass die Leute in meiner Gruppe, gerade auf Groß Cons, es verstehen, dass ich wenig Zeit habe durch meine Rolle, da diese sehr zeitintensiv ist.

Mr.Tomke: Auch wenn du viel mit deinem „Richter“ eingespannt bist, hast du ja noch andere Chars, die du spielst, wenn du die Zeit hast. Was ist dein absolutes Con-Leibgericht das du immer essen und kochen könntest?

Gery: Da gibt es zwei, was ich immer essen könnte … Nee warte, DREI, ich muss mich korrigieren, drei Dinge, die immer gehen. Das ist einmal Schwein in Schweinemantel, also Schweinefiletmedaillons mit Bacon umwickelt, mit ein bisschen schwarzen Hawaiianischen Meersalz. Danke noch mal für den Tipp! Dann kommt da noch die Baconbomb und Käsefondue.

Mr.Tomke: Kein Problem, immer wieder gerne. 🙂 Jaaaa, das legendäre Käsefondue im Lager des Richter Bo, das ist auch einfach klasse!

Gery: Gerade auf den beiden Groß Cons, auf die ich fahre, sind das Pflichtveranstaltungen, da werde ich schon ein halbes Jahr vorher gefragt, wann wir das Fondue wieder machen.

Mr. Tomke: Ja, das stimmt. Das habe ich ja das letzte Jahr mitbekommen, als wir noch das Lager hochgezogen haben und die Leute schon vor Time-In gefragt haben, wann es losgeht. Ich meine, es ist ja auch äußerst lecker und für jeden der mal Käsefondue machen möchte, kleiner Tipp am Rande: Es muss nicht immer Kirschwasser sein, es geht auch mit einem guten Whiskey.

Gery: Ja genau, das „Geheimnis“, also unser „Geheimnis“, ist ja, dass wir eine gute, gute Freundin in der Schweiz haben, die uns auf die Cons eine originale Schweizer Käsefonduemischung mitbringt. Meine Frau ist da auch richtig gut drin geworden, dieses Fondue selber anzurühren und nicht die Supermarktfertigmischung zu verwenden. Man schmeckt einfach doch noch … also … man schmeckt einfach die Qualität des Käses und den Geschmack des Fondues. Wir haben mal bei uns jemanden im Lager gehabt, der nur diese Supermarktmischung gewöhnt war und am quengeln war, wobei wir sagten „Komm, du bist bei uns im Lager, probiere es wenigstens einmal, nur ein Stück Brot einstippen und probieren …“ DER HAT UNS DEN HALBEN POTT LEER GEFRESSEN, DER SAFTSACK!!!

Mr.Tomke: *heheh* So ist es nun mal mit den meisten selbst gekochten Sachen, besonders auf Con, wenn man mit was Selbstgemachtem um die Ecke kommt. Besonders, wenn es, wie auf vielen Cons, in meinen Augen immer noch das Problem mit den Nackensteaks und Bratwürstchen vom Grill gibt.

Gery: Vergiss die Ravioli nicht …

Mr.Tomke: Ja … die Ravioli … das ist ja mit das Schlimmste überhaupt. Aber du sagtest ja, jetzt hat schon fast jedes dritte Lager einen Dutch-Oven, könntest du dir ein Lagerleben ohne Dutch-Oven noch vorstellen?

Gery: JA!

Mr.Tomke: Ja gut … du konterst bestimmt gleich mit der Antwort: „Ich nehme den Smoker mit!“

Gery: Nee, tatsächlich nicht. Aber mittlerweile möchte ich sagen, ich habe jetzt so viel Erfahrung, dass ich auf Con nicht unbedingt einen Dutch-Oven brauche, um was Leckeres auf dem Grill zu machen. Solange ich eine Pfanne irgendwo habe oder von mir aus auch einfach nur ein Grillrost, kann ich immer was feines Zaubern. Da ich nicht auf fertigmariniertes Nackensteak aus dem Supermarkt angewiesen bin – abgesehen davon, dass ich dieses „Fleisch“ auch gar nicht mehr mag, da es totmarieniert wurde und der Geschmack gar nicht mehr genießbar ist.

Mr. Tomke: Die schmecken ja auch nur noch nach Marinade und gar nicht mehr nach dem Geschmack des Tieres!

Gery: Das schmeckt alles nur noch nach Paprika, Kräutern oder was weiß ich, das schmeckt ganz komisch …

Mr.Tomke: Mal weg von diesem „Fleisch“, gibt es etwas, dass du immer schon in deiner Feldküche zubereiten wolltest, du dich aber bis jetzt noch nicht getraut hast?

Gery: Meine Frau und ich habe uns mal darüber unterhalten, einen Smoker mitzunehmen, nur da scheitert es einfach an der Logistik. Man kann sich einen einfach kleinen 150€ Smoker aus dem Baumarkt holen, ist aber nicht unser Stil vom Fuchsbau BBQ. Meinen Smoker mit einer Höhe von 2,10 m, den schiebt man nicht einfach in einen kleinen Hänger rein, dafür müsste ich mir dann einen Transporter oder LKW mieten und das ist es für ein paar Tage nicht wert.

Mr.Tomke: Also scheitert es nur an dem nicht vorhandenen Werkzeug und nicht an der Angst, etwas zu versaubeuteln.

Gery: Ja genau, da wir uns aber diesen Winter ein Little Green Egg geleistet haben, wird auch irgendwann mal das Räucherwerk auf einem Con passieren. Nur werde ich das dann nicht groß ankündigen. *hahaha*

Mr.Tomke: Oh ja! Darauf würde ich mich wirklich richtig freuen, wenn das klappt! Ich würde es auch nicht ankündigen, sonst laufen die Leute dir das Lager ja nur noch ein, um was zu essen zu bekommen. *hahha*

Gery: Dann hätte ich ja jetzt schon weit über 100 Anmeldungen, dann komme ich ja gar nicht mehr vom Grill weg.

Mr.Tomke: Dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, ein Restaurant auf Con aufzumachen! *Hahahaha* 😉

Gery: *hahha* Ja na klar, mein lieber Küchenchef. 😉

Mr.Tomke: Na klar, mein liebster Pit Master 😉 Hast du zum Schluss noch einen sehr guten Rat für alle LARPer, die auf Con kochen wollen?

Gery: Traut euch … traut euch einfach! Nehmt euch die Zeit und traut euch einfach, es zu machen und zu probieren. Klar kann es schief gehen. Wir haben auch schon Essen gemacht, das voll in die Hose gegangen ist, aber probiert es und „keep it simple“. Nichts, was große Koordination bedarf … Man vergisst immer etwas wenn, man auf Con fährt und genau dann ist es das, genau die eine Zutat die ihr braucht, oder das passende Kochgeschirr ist nicht mitgekommen. Darum „keep ist simple“. Einfach ist auch einfach lecker.

Mr.Tomke: Einfach ist auch lecker! Wir haben alle mal mit einfachen Dingen angefangen, auf einer Con zu kochen. Also ich auf jeden Fall für meinen Teil.

Gery: Also mein Kampfsportlehrer hat irgendwann mal gesagt: „Der Anfänger macht kleine Schritte, der Fortgeschrittene und Meister machen größere oder komplizierte Schritte, doch der wahre Meister geht wieder zu den kleinen Schritten über.“

Mr.Tomke: Das hört sich doch mal nach einem guten Rat an, an dem sich jeder versuchen kann. Einfach ausprobieren und immer schön einfach bleiben, am Anfang! Gery mein Lieber, es war wieder sehr schön, bei euch zu sein!!!

Gery: Mr.Tomke, es war auch für uns wieder sehr schön, mit dir hier zusammen bei uns zu grillen, smoken und kochen.

Mr.Tomke: Es war mir eine Freude mit euch!

Gery: Eine Ehre mit dir!

Das war das erste Interview mit meinem Freund Gery, vom, Fuchsbau BBQ.
Ich für meinen Teil werde auch noch einen kleinen Bericht zu einem verdammt leckeren Brisket aus dem Smoker nachsteuern.
Also liebe Leute, man ließt sich!

Euer Mr. Tomke

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